Ersatz fossiler Energien durch Holzenergie erreicht Allzeithoch

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Bioenergie wichtigster erneuerbarer Energieträger in Österreich

14.11.2022

(PA_14.11.2022) – Nachhaltiges Ausbaupotenzial im Inland vorhanden

Der Einsatz von Bioenergie hat im Jahr 2021 einen Rekordwert erreicht, ist der heute veröffentlichten Energiebilanz Österreich der Statistik Austria zu entnehmen. 247 PJ Energie (68,6 TWh) entsprechen einem Anteil von 17 % am gesamten Bruttoinlandsverbrauch Energie Österreichs. Mit einem Anteil von 55 % ist Bioenergie auch der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Einsatz von Scheitholz um 12 %, die Nutzung von Pellets gar um 19 % und erreichte damit ebenfalls einen neuen Höchstwert. Wichtigstes biogenes Sortiment waren aber sogenannte Holzabfälle wie Hackgut, Sägenebenprodukte oder Rinde mit einem Anteil von 34 %, vor Scheitholz (26 %), Ablaugen der Papierindustrie (14 %) und Pellets (8,7 %). Dabei übertraf die inländische Erzeugung an Bioenergie mit 249 PJ den heimischen Verbrauch. Aufgrund der kälteren Witterung 2021 und der österreichweit um 12 % höheren Heizgradsummen ist vor allem der Einsatz von Energieholz als Wärmequelle stark gestiegen.

Holzenergie aus nachhaltiger Forstwirtschaft für Energiewende unverzichtbar

„Die Daten der Statistik Austria zeigen, dass Holzenergie aus nachhaltig genutzten Wäldern einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Energieversorgung und die Energiewende darstellt. Um es deutlicher auszudrücken: Ohne den weiteren Ausbau der Bioenergie müsste die Europäische Union ihre Ausbauziele für erneuerbare Energien drastisch nach unten revidieren“, fasst Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes zusammen. „Im Gegensatz zu aus Kriegs- und Krisengebieten importierten fossilen Rohstoffen wird Biomasse in Österreich erzeugt und stärkt die regionale Wertschöpfung. Holz aus Raubbau lehnen wir strikt ab.“ Die Tendenz raus aus Öl und Gas hin zur Holzenergie zeigt sich bei den Verkaufszahlen moderner Holzheizungen, die mit fast 20.000 Anlagen einen Rekord erreichten – ein Trend, der 2022 anhält.

Nachhaltige Holznutzung nicht einschränken, sondern forcieren

„Die in der EU-Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED III) von verschiedenen Seiten geforderten Beschränkungen für die forstliche Bioenergienutzung würden zu einer gefährlichen Angebotsverknappung führen und die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise weiter befeuern“, schildert Pfemeter. „Notwendig ist das Gegenteil: Die nachhaltige Nutzung von Holzenergie aus der heimischen Forstwirtschaft muss forciert werden. Das hilft dem Wald bei der dringend notwendigen Klimawandelanpassung und den Haushalten. Nachhaltig verfügbare Potenziale sind in ausreichendem Umfang vorhanden, müssen aber auch durch Investitionen in die Wertschöpfungskette mobilisiert werden.“

550 Wissenschaftlern appellieren an EU-Kommission, Holz zu nutzen

Erst Ende Oktober haben mehr als 550 Wissenschaftler aus aller Welt in einem offenen Brief an die Entscheidungsträger in der EU appelliert, im Zuge der Green Deals auf klima- smarte Waldbewirtschaftung zu setzen. In ihrem Schreiben halten sie fest, dass Biomasse aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung CO2-neutral und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist. Dabei betonten sie, dass Außernutzungsstellungen gegenüber nachhaltiger Holznutzung keinen Klimaschutzvorteil bringen. Klima-smarte Waldbewirtschaftung führt außerdem zu hohen Biomasse-Zuwächsen und Kohlenstoffvorräten, und kann auch dazu beitragen, Biodiversitätsziele zu erreichen.

Bioenergie in Österreich

Mehr als die Hälfte der verbrauchten erneuerbaren Energie in Österreich, Europa und welt- weit stellt die Bioenergie bereit. Dank des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt die sämtlicher abgeschalteter Kohlekraftwerke inklusive je- ner des AKW-Zwentendorf. Die installierte Leistung, die an kalten Tagen für die Wärme- und Stromerzeugung abgerufen werden kann, beträgt rund 28 GW. Das entspricht einer Leistung von etwa 39 Atomkraftwerken der Marke Zwentendorf. Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im Wald bei der Waldpflege und bei der Produk- tion von Holzprodukten anfallen. Diese würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO2 freisetzen. Damit ist Bioenergie der günstigste nachhaltige Brennstoff für erneuerbare Fern- wärme. Die Beheizung von Haushalten, KWK-Anlagen und die Energieversorgung der Holz- industrie benötigen die mit Abstand geringsten Förderhöhen. Für einen Kubikmeter verbau- tes Holz fallen sechs Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte generiert die mit Abstand höchs- ten CO2-Einsparungen in der Nebenprodukte-Verwertung. Die Nutzung von Bioenergie in KWK-Anlagen ist laut IPCC die Grundlage zur Erreichung negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle), die für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles notwendig sind und unterstützt gleich- zeitig den Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald (Klimawandelanpassung, Waldpflege, Forstschutz).

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Rückfragehinweis:

Peter Liptay
Tel.: 01/533 07 97-32, 0664/308 2603
E-Mail: liptay@biomasseverband.at
www.biomasseverband.at

Abb. 1: Erneuerbare Energien konnten 2021 31 % des Energieverbrauchs abdecken, Holzbrennstoffe leisteten einen Beitrag von über 14 %.


Abb. 2: Mit einem Anteil von 55 % ist Bioenergie der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich, dabei dominieren Holzbrennstoffe, wie Hackgut, Scheitholz oder Pellets.

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